Hochsensibilität - Was ist Hochsensibilität
Was ist Hochsensibilität?
Hochsensible sind sensibler als die meisten Menschen. Aufgrund besonderer Eigenschaften ihres Nervensystems nehmen hochsensible Menschen äussere und innere Reize intensiver wahr als andere Menschen. Durch ihre Feinfühligkeit und die erhöhte Empfänglichkeit für Reize, (wie Geräusche, Gerüche, eigene Emotionen und Stimmungen und jene von anderen Menschen, Energien,
Geschmacksempfindungen, Zugluft, grelles Licht usw.) nehmen Hochsensible mehr
Informationen auf und verarbeiten diese gründlicher. Hochsensible Menschen können
störende Einflüsse schlecht oder kaum ausblenden und fühlen sich dadurch schnell
abgelenkt, genervt und erschöpft.
Der Begriff Hochsensibilität oder die Abkürzung HSP (engl. Highly Sensitive Person)
entstand durch Dr. Eliane N. Aron (Psychotherapeutin und Universitätsprofessorin),
welche als Pionierin auf dem Gebiet der Hochsensibilität gilt. Sie begann schon Anfang
der 90er Jahre, dieses Phänomen zu erforschen und aufzuarbeiten. Aron veröffentlichte
1997 erstmals einen Artikel über das Thema in einer angesehenen wissenschaftlichen
Zeitschrift in den USA (Journal of Personality and Social Psychology). Mit ihrem Buch "The Highly Sensitive Person - How to Thrive When the World Overwhelms You" stiess sie 1996 auf grosses Interesse und zahlreiche Bücher folgten.
Gemäss Arons Theorie sind 15 – 20 % der Bevölkerung hochsensibel. Neben den bereits genannten Nachteilen gilt es, auch die Ressourcen und deren Vorteile zu erwähnen. In der Hochsensibilität stecken auch viele Begabungen. Wird man sich seiner Ressourcen bewusst, kann sich das Selbstwertgefühl deutlich stabilisieren. Zu den möglichen Ressourcen gehören Feingefühl, Einfühlungsvermögen (Empathie), differenziertes und übergreifendes Denken, Kreativität, Sinn für Ästhetik und ausgeprägte Intuition. Durch das intensive Erleben können auch schon die kleinen Freuden in starkem Masse erfüllen, sei dies ein Spaziergang in der Natur oder das Begutachten eines Kunstwerkes.
Hochsensibilität ist keine Krankheit. Es gilt, das Leben mit dem Wesenszug der Hochsensibilität anzunehmen, zu gestalten, mit den Begrenzungen und Belastungen umgehen zu lernen und die Begabungen und Ressourcen auszuleben.
